Vorstellung Adventsthema 2020 Lesejahr B
Geschenkte Zeit im Advent
Der Advent, die etwas andere, besondere Zeit, hat begonnen. In der Stadt ist das deutlich sichtbar: Bäume mit Lichtern sind aufgestellt. In den Geschäften hört man
Weihnachtsmusik. Adventskränze und grüne Zweige schmücken die Geschäfte und
Wohnungen. Seit Jahren wird die Adventszeit immer mehr als hektische und überfüllte Zeit mit überhöhten Erwartungen erlebt.
Doch in dieser Adventszeit wird manches anders sein: ein Perspektivwechsel!
Was wir in den vergangenen Jahren einerseits beklagt haben, aber auch vieles was wir schön fanden, ist in diesem Jahr wegen der Pandemie gar nicht möglich. In den
Geschäften möchte man sich nicht drängeln, die meisten Weihnachtsmärkte werden nicht stattfinden, auch viele Weihnachtsfeiern in den Schulen, oder an den Arbeitsplätzen werden gestrichen.
Auch wenn wir einige dieser Dinge schmerzlich vermissen werden, so bedeutet dies
auch, dass wir in unseren kleinen Familien mehr gemeinsame Zeit haben, dass wir
vielleicht gezwungen sind, die Adventszeit entschleunigt zu begehen.
Es ist geschenkte Zeit!
Unsere Lebenszeit ist grundsätzlich von Anfang an ein Geschenk Gottes. Niemand hat sein Leben selbst gemacht. Niemand konnte sagen: „Nun will ich beginnen zu leben.“
Wir sind da. Nicht durch eine eigene Idee ins Leben gekommen, sondern von Gott
geschaffen. Unser ganzes Leben ist sein Geschenk. Jeder Tag und jede Stunde.
Entsprechend dürfen wir Christen uns den Advent schenken lassen!
Wir können mit eigener Entscheidung dem Advent den ursprünglichen Sinn wiedergeben und auf die Gottesbotschaft schauen. Sind die Geschenke des Advents nicht „Durstlöscher“ für die aufgewühlten Menschen von heute? Für schwere Zeiten eine gute Nachricht, für müde Zeiten ein weckender Aufruf, für schwerwiegende Fragen eine Antwort, für vereinsamte Zeiten das Glück der Begegnung! Die biblischen Texte der Adventszeit bringen diese Geschenke.
„Seid wachsam“ hören wir aus der Bibel am 1. Advent. Wachsam sein die Botschaft des Advents. Aber warum? Was erwarten wir? Wer wach wird, der reibt sich die Augen und schaut genau hin. Wer wach wird überprüft den eigenen Standort und entscheidet, ob der eingeschlagene Weg noch der richtige ist. Wer wach ist, der ist erwartungsvoll auf Sendung, ist ansprechbar für Gotteswort.
Der Advent ist die Zeit, Platz zu machen für etwas Neues, für ein Kind in einer Krippe, für göttliche Liebe.
Vielleicht nehmen wir die nächsten Wochen mal als Anlass,
Doch bei allem was uns diese geschenkte Zeit positives für uns und unsere kleinen Familien bringt, dürfen wir die nicht vergessen, deren Einsamkeit in dieser schweren Zeit noch größer wird, weil sie alleine zu Hause oder im Pflegeheim sitzen, vielleicht sogar alleine dem Tod entgegensehen. Oder die Menschen, die um ihre Existenz, ihren Arbeitsplatz bangen, für sie fühlt es sich wie eine verlorene Zeit an und sie brauchen unsere besondere Zuwendung, in jeder uns möglichen und vertretbaren Form!
Umsetzung:
Wir setzen Smileys jede Woche als Begleitung ein. Smileys sind ein Teil unserer Sprache geworden. Die leuchtenden Gesichter animieren uns Woche für Woche dem Advent Zeit zu schenken.
Wir möchten in diesem Jahr die Krippenfiguren Maria und Josef und den Esel schon am ersten Advent aufstellen. In der Kirche und zu Hause in unserer Wohnung. Sie machen sich auf den Weg nach Bethlehem. Woche für Woche stellen wir die Figuren an einem anderen Platz auf. Am heiligen Abend kommen sie im Wohnzimmer in der Krippe – im Stall an! Dabei können die drei uns helfen, sich Zeit zu nehmen.
Die Kinder bekommen ein Bild von Maria, Josef und Esel – dazu ein Bastelset von einer Adventsuhr, die Woche für Woche ihr Smiley Zifferblatt erneuert. Ein Teelicht mit einer geheimen Botschaft gibt es auch an jedem Adventswochenende.