Pfarrverband Raeren – Eynatten – Hauset

Pfarrverband

Raeren - Eynatten - Hauset

Gemeinsam unterwegs

I. Orts-Geschichte von Hauset
Gewissenhaft versuchte der Autor nur das historisch-belegte zu berücksichtigen. Was weiß er von Hauset? 

  1. Vor Christi Geburt bewohnten Keltische Volksstämme unsere Gegend… schon zu Stein-, Bronze- und Eisenzeit – etwa vom 6. Jahrhundert VOR Christus bis zum 1. Jahrhundert NACH Christus.
    Die ,,Gallier´´, auch ,,Die Belge´´ genannt, vom Stamm der EBURONEN, gesellten sich zu ihnen.
    Julius Cesar, verstorben im Jahre 44 vor Christus, eroberte unser Gebiet und brachte es an ROM: Dies blieb so bis zum Anfang des 5. Jahrhunderts nach Christus (etwa 475?)  unter dem Namen: Provinz GERMANIA INFERIOR (Niedergermanien). Vielleicht war das 4. Jahrhundert schon die Frühzeit des Christentums bei uns. 
  2. Nach den Fluten der GERMANISCHEN VÖLKERWANDERUNG beginnt hier in der angegebenen Reihenfolge FRÄNKISCHE – die MEROWINGISCHE – die KAROLINGISCHE Zeit.
    Der Name unseres Gebietes war: ,, Mittleres Reich´´ oder ,,LOTHARINGEN´´: seit der Mitte des 10. Jahrhunderts: ,,NIEDERLOTHARINGEN´´ bis 1288. 
  3. Vom 10. bis zum 12. Jahrhundert wurde das Christentum hier ,,DER KULTURBRINGER´´. Es ist die Zeit der RODUNGEN und die meisten Ortschaften unseres Kreises entstehen nun.
    Ursprünglich gehörte Hauset zur Reichsstadt Aachen. Da im Jahre 1061 die GRAFSCHAFT LIMBURG gegründet wurde, gehörte Hauset ihr an seit 1061.
    Im Jahre 1139 wurde aus der Grafschaft… das ,,HERZOGTUM LIMBURG´´, dessen Schicksal Hauset teilte bis zur Auflösung des Herzogtums im Jahre 1815.
    Seit dem Sieg Brabants über Limburg in der Schlacht von Worringen am 5. Juli 1288 waren die Geschicke Limburgs, also auch Hauset´s, eng verbunden mit dem Schicksal BRABANTS ( bis 1795 ).
     4. Sehr oft wechselte unsere Heimat ,,zwischen Rhein und Maas´´ ihre ,,Nationalität´´; dies geschah meistens durch Vermählung der Herrscher, durch Erbfolgen oder durch kriege: BURGUNDISCH wurden wir 1406 etwa… ÖSTERREICHISCH d.h. HABSBURGISCH wurden wir mit Limburg ab 1477… mit den gesamten Niederlanden wurden wir SPANISCH ab 1555… HOLLÄNDISCH von 1632 bis 1635…. wieder SPANISCH bis 1700… wieder HOLLÄNDISCH von 1700 bis 1714…. ÖSTERREICHISCH d.h. HABSBURGISCH ab 1714… FRANZÖSISCH ab 1. Oktober 1795… PREUSSISCH durch den Wiener Kongress vom 15. April 1815 (Hauset gehörte damit zum Großherzogtum Niederrhein, Regierungsbezirk Aachen, Kreis Eupen)… Belgisch durch den Versailler Vertrag am 10. Januar 1920 (d.h. zuerst gab es einen kurzen Sonderstatus bis Ende 1925 unter Baron Generalgouverneur Baltia, der in Malmedy residierte)… DEUTSCH wurden wir am 18. Mai 1940… wieder Belgisch am 11.September 1944, bis heute.

    Ob wir EUROPÄISCH denken und sind? Bis ins 19. Jahrhundert hinein bildeten AACHEN, LÜTTICH, MAASTRICHT einen EINHEITLICHEN Kultur- und Lebensraum … mit dem SCHICKSAL EINER GRENZBEVÖLKERUNG: Künstliche Grenzen mögen keine Schranken, sondern Berührungspunkte sein, auch und besonders im DREILÄNDERECK Aachen, Lüttich und Maastricht!

    II. Wie war es Verwaltungsgemäß? 

  4. Während der Limburgerzeit (ab 1061) gehörte Hauset schon zum Gerichts- und Verwaltungsbezirk ,,BANK WALHORN´´. Walhorn ist schriftlich schon belegt im Jahre 888: Hauset selbst erst in einer Urkunde von 1266. Bis 1802 gehörte Hauset verwaltungsgemäß zur ,,Bank Walhorn´´ (Ende der Bank: 1895). Man liest von einem ,,Bosch von Hoisoit´´ schon 1266.
    Ab 1724 teilte sich Walhorn in 10 BÜRGERMEISTEREIEN, deren eine ,,Hauset´´ war.
  5. Ab 1795 bis zum 23. September 1848und dann von 1877 bis 1919 gehörte Hauset zur BÜRGERMEISTEREI HERGENRATH. Zwischen 1848 und 1877 war Hauset selbstständig.
    Im Jahre 1919 wurde Hauset ,,Selbstständige Zivilgemeinde´´ mit eigenem Gemeindevorsteher, jedoch weiterhin unter dem Hergenrather Bürgermeister. Gemeinde mit eigenem Bürgermeister wurde Hauset, das ,,Dorf am Landgraben´´, erst am 1. August 1921 (Noel).
    Seit dem 1. Januar 1977 gehört Hauset mit Eynatten und Raeren zur ,,Großgemeinde Raeren´´.

    III. Einige Notizen zu Hauset: 

  6. Hauset hat im laufe seiner Geschichte mehrere andere Namen gehabt. z.B.: Hoset, Holsit, Holseit, Hausent, Holsyt, Holset, Huylset, Hoselt, Housit. ,,Hauset´´ leitet sich ab vom lateinischen H U L S E T U M d.h. Ort, wo Stechpalmen und Dornenhecken zu finden sind.
    Hauset liegt im deutschsprachigen Gebiet Belgiens, welches zirka 65.000 Deutschsprachige Belgier umfasst. Es wird auch von vielen Spaziergängern als landschaftlich schönes ,,Dorf an der Göhl´´ erkannt. Es ist ein Wiesenland zwischen dem Aachener Waldrücken und Abhängen des Hohen Venns. Es liegt am Landgraben, der im Jahre 1611 zwischen Aachenern und Limburgern gezogen wurde; 150 Meter über dem Meeresspiegel mit 750 Hektar Gesamtfläche. Hauset selbst liegt 272 m über dem Meeresspiegel. 1981 gibt´s hier zirka 1.300 Einwohner, zu einem Drittel sind es Ausländer. Es ist entstanden durch Rodungen in dem zwischen Aachen und Walhorn gelegenen Reichswald.

    IV. Pfarrgeschichte Hauset 

  7. Ursprünglich gehörte Hauset zur MUTTER PFARRE WALHORN.
    Im Jahre 1676 wurde Eynatten, unser Nachbardorf, aus dem Walhorner Pfarrverband gelöst … und Hauset wurde der neuerrichteten Pfarre Eynatten einverleibt (außer ,,DIE FOSSEY´´, Roverheide und Prestert – ein Ortsteil, der bei der Pfarre Wahlhorn blieb).

    Hauset wollte sich von Eynatten trennen: Im Frühjahr 1858 wurde Hauset ein Rektorat mit dem Rektor Martin Strom.
    Durch Urkunde vom 11.April 1861 (vom Kölner Erzbischof, Kardinal von Geissel) wurde das Rektorat Hauset zur ,,Selbstständigen Pfarrerei´´ erhoben.
    Da Hauset ursprünglich zu Walhorn gehörte, wurde es am 27.4.1072 (oder am 10.2.1099; verschiedene Quellen) durch Heinrich IV an das Aachener Marienstift oder Münster geschenkt (bis 1609).
    Ab dem 24.2.1827 gehörte Hauset zum neugebildeten Dekanat Eupen. Ab dem 8. Jahrhundert bis 1818 hatte Hauset zum Bistum Lüttich gehört. Im Jahre 1818 wurde es in das 1802 errichtete Bistum Aachen eingeordnet (welches damals nur bis 1821 bestand). Ab dem 16. Juli 1821 wurde Hauset der ERZDIÖZESE KÖLN einverleibt (jedoch bis 1825 verwaltet durch das Generalvikariat Aachen): die offizielle Eingliederung an Köln geschah am 20.Mai 1825 … bis 1921 (etwa 100 Jahre lang).
    Von 30.7.1921 bis zum 15.4.1925 gehörte Hauset zur eigens gebildeten DIÖZESE EUPEN – MALMEDY, die durch Personalunion mit dem Bistum Lüttich vereinigt war; die Kathedrale steht noch heute in Malmedy.
    Seit 1925 gehört Hauset zum BISTUM LÜTTICH.
    Während des Krieges, ab Ende Juni 1940 bis 1944 gehörte Hauset zum seit dem 31. 8 . 1930 wiedererstandenen Bistum Aachen. Im September 1944 kamen wir wieder zum Bistum Lüttich.

    V. Der Alte Kern des Dorfes!
        >>Das Dorf<< genannt.

    Es handelt sich um die Umgebung der ST.ROCHUS KAPELLE.
    Das Entstehungsdatum ist unbekannt. Laut Raerener Archiv wurde dortselbst am 6. März 1707 die Weihe einer KLEINEN GLOCKE vorgenommen für ,,Hoset in der Pfarre Eynatten´´ (wozu Hauset ja damals noch gehörte, seit 1676). De Kapelle ist aus Bruchsteinen gebaut, steht auf Scherbenhalden der alten Töpfereien (die Töpferkunst, schon 1470 erwähnt, ist wohl schon im 16. Jahrhundert hier eingestellt worden … noch 1871 wurden jedoch Töpfe hier gefunden). Hier in der Nähe stand die alte HAUSETER WASSERBURG vom 13. Jahrhundert bis zum 18. Jahrhundert, alias ,,GUT HOLSIT´´ als Ritterburg. (Schon 1271 gab es einen Ritter Wilhelm von Holszit)
    Eine Gusseiserne KAMINPLATTE mit dem Reichsadler, den Buchstaben C B, dem Wappen des GRAFEN BOYNEBURGER und dem Datum 1613… befindet sich heute noch im HERRENHAUS aus dem 17.Jahrhundert: Asteneterstr. 6 / B. Es ist eines der ältesten Häuser Hauset´s, aus Fachwerk, das auch genannte ,, HAUS VAN WEERSTH oder GROSSHAUS´´. Es wurde wohl erbaut nach dem Zerfall der Wasserburg im 17. Jahrhundert.
    Unsere ROCHUS – KAPELLE hat im August 1899 eine neue WESTMAUER an der Eingangsseite erhalten (Architekt war Joh. Peter Radermacher aus Aachen). Im September 1969 bekam sie eine neue Eingangstür. Im August 1979 wurde eine Innenrenovierung vorgenommen. Baumeister Sous aus Raeren setzte Klinker – Steine an die Innenwände.

    Die 4 Bänke sind vom 15 Dezember 1900 (Schreiner P.J. Pabst).
    Statuen in der Kapelle: – Die ST.ROCHUSSTATUE aus dem 18. Jahrhundert wurde in der Nacht vom 9. zum 10. September 1974 gestohlen. Ersetzt wurde sie zuerst durch ein Foto, im September 1980 durch eine Rochusstatue aus der Pfarrkirche (von vor 1910)

  • Die Statue ,,UNSERE LIEBE FRAU VON DER IMMERWÄHRENDEN HILFE´´ kam durch Fam. Van Weersth am 19. 8 1899 zur Kapelle.
  • DAS BILD von der ,,Immerwährenden Hilfe´´ wurde gesegnet am 15. 8. 1900.
  • Due Statue vom HL. GERARDUS MAJELLA ist von 1889. 13 LINDENBÄUME wurden 1905 gepflanzt.

    VI. Geschichte der St. Rochus – Pfarrkirche:

    Der Herr spricht:
    ,,Mein Haus ist ein Haus des Gebetes für alle Völker´´
    Jesaja 56,7 

  1. GRUNDSTEINLEGUNG dieser jetzt den unteren Teil der Kirche bildenden Pfarrkirche war am 7. 4. 1857. Vom Frühjahr 1858 bis zum Herbst 1859 errichtete sie Baumeister Faulenbach aus Aachen, nach Plänen von Bauinspektor Blankenhorn aus Aachen; Bauunternehmer waren Laurenz Kever aus Hauset und Hubert Crott; (10.000 Taler). Die Einsegnung durch Dechant Pauls aus Eupen und Dechant Krichels aus Eynatten war am 3.1.1860. Die feierliche konsekrierung vollzog Erzbischof Paul Melchers von Köln am 12. Juli 1868. Durch den neuen Kirchbau (der jetzige untere Teil unserer Kirche), welcher neugotisch u. einschiffig eine Gesamtfläche von 246 Quadratmeter umfasste (Laienraum: 127), konnte Hauset am 11. April 1861 von der Pfarre Eynatten getrennt werden und wurde SELBSTSTÄNDIGE PFARRE. Sie erwählte St. Rochus zu ihrem 1. Pfarrpatron und seit dem 6.3.1862 die hl. Genovefa zur 2. Schutzpatronin. 
  2. ERWEITERUNG der kleinen Pfarrkirche.
    Im April 1908 baute man 2 Seitenschiffe an und ein neues Chor, für 48.536 Mark. Grundsteinlegung am 27. Juni 1909 durch Dechant MERTZ aus Hergenrath. Architekt war Peter Peters aus Aachen; Bauleiter war Leonard Laschet aus Hergenrath. Die Mauersteine sind Hauseter Bruchsteine, die Stützpfeiler sind aus Kalkstein, die Fußsteinplatten lieferte Firma Villeroy u. Boch aus Merzig an der Saar (gebrannter Ton). Die feierliche Konsekrierung vollzog am 18. Mai 1915 der Kölner Weihbischof Josef MÜLLER.
     3. NEUER GLOCKENTURM an der Pfarrkirche.
    1961, am 9. April, war der Grundsteinlegungstag. Architekt Emile Burguet und sein Sohn Jean aus Verviers mit dem Bauunternehmer Hubert Bodeux aus Weismes errichteten diesen gewaltigen, 33 Meter hohen Kirchturm. Im Oktober 1971 musste das Kirchturmdach neugedeckt werden durch Firma Fuß aus Eupen. Schon kurz nach Fertigstellung des Turmes traten in der Kirche erneut Mauerrisse zutage, die sich einige Male wiederholten, bis zum heutigen Tage (1981)… Trotz vieler Untersuchungen der Experten ist und bleibt der sich nach vorne neigende Turm UNSER SORGENKIND. Am 5. März 1972 geschah trotzdem die ENDGÜLTIGE TURMABNAHME.

Im Jahre 1961 wurde durch denselben Unternehmer Bodeux auch die Abgrenzungsmauer von der Schule bis zur Garage des Pfarrhauses errichtet.

  1. INNENRESTAURIERUNG der PFARRKIRCHE

    Im Jahre 1967 begann eine gründliche Innenrestaurierung der Pfarrkirche: Tribut am der Neuzeit unter Berücksichtigung des „guten“ Althergebrachten. Die 500.000 belg. Franken betragenden Auslagen wurden durch freigebige Spenden der hiessigen Bevölkerung getragen. Welche Gemeinschafr! Weiter so! Die 4 Hauseter Malermeister Heinrich Bartholémy, Hans Meessen, Wilhelm Kistemann u. Sohn Wolfgang vollbrachte die INNENAUSMALUNG vom 29.1.1968. Teilweise neuer Fußboden u. neue Bänke; ein neues Hauptinnenportal aus Glas am 5. 8. 1967; ein Teil der neuen Wandtäfelung.
    Das alte Inventar wurde fast gänzlich wieder verwandt: In die Brüstung des Orgelaufbaus wurden am 3. 2. 1968 die Embleme der alten Kommunionbank eingesetzt (von 1858 durch Wings, umgestaltet durch Schumacher in 1910). Der „amputierte „Predigstuhl“ nahm am 10.02.1968 seinen jetztigen Platz im Chor ein.  
    VII. Das Pfarrhaus

    Nach Plänen von Kreisbaumeister Kastenholz erbaute Maurermeister Josef Pitz aus Hauset es in 1869 für 2.700 Taler. 2 Hinterbauten für 425 Taler errichtete Pitz in 1869.

    VIII. Unsere Gemeindeschule

    Bauunternehmer Hubert Crott errichtete sie für 3.000 Taler; die Eröffnung war am 1.4.1855. Ein Erweiterungsbau ab 1905 durch Unternehmer Leonhard Palm wurde eingesegnet am 9. April 1907. Erweiterung des Kindergartens im Herbst 1981.

    IX. Der Göhl Viadukt oder ,,die Hammerbrücke´´, den römischen Viadukten ähnlich:

    Nach 3jähriger Bauzeit unter Bauleiter Ingenieur Fr. Wittfried aus Aachen, nach Entwurf des Darmstädter Hofbaumeisters Georg Moller, wurde sie zweistöckig errichtet als internationale Verbindungslinie zwischen Deutschland und Belgien: Die Einweihung war am 15.10.1843. Länge: 219,33 Meter Breite: 9 Meter Höhe: 55,66 Meter. Gesprengt wurde sie am 10.05.1940 vor den heranrückenden deutschen Truppen durch 8 belgische Wachsoldaten, die dabei den Tod fanden (EHRENDENKMAL dortselbst seit 22.6.1952).
    Eine eingleisige auf 3 Pfeilern ruhende Brücke flach vor der alten Brücke wurde schon geprüft am 2. 11. 1940. Anfang 1944 wurde das 2. Gleich gebaut. Am 19. September 1944 sprengten die Deutschen dann die 2 Brücken ihrerseits. Ende 1945 war die Hochbrücke wieder in betrieb; die Flachbrücke wurde1948 fertig… Und weiter möge leben die Verbindung zwischen den Völkern.

    X. Das Innere der jetzigen Pfarrkirche
        (Für den Betrachter)

    Erlauben Sie, liebe Leserin und liebe Leser, dass wir einige kurze Gedanken äußern: Der HAUSHERR in der Kirche ist Jesus im Tabernakel. Sehen wir in unserer Kirche kein Museum, sondern das, was sie ist: Ein Gebetshaus! Besten Dank!
    Denken wir nicht nur an die Tüchtigkeit des Künstlers, an seine Begabung und sein Genie: Ist dies letztlich nicht alles ein Geschenk Gottes? Ihm zur Ehre waren unsere gläubigen Vorfahren so freigiebig – ihr Blick reichte über den ihren Alltag hinaus…
    Verstehen wir die Sprache der Gegenstände in der Kirche!
    Hier nun eine kleine ,, Führung durch unsere Kirche´´:

    A. Der ,,ALTAR-RAUM´´

  2. DAS CHOR: Lenken wir zuerst unseren Blick auf das TABERNAKEL. Die Kunsthandlung Billaux – Grossé aus Brüssel fertigte vom 25. 8. 1950 bis zum 28. September
    1952 das Tabernakel, den Expositionsthron, die 6 Kerzenleuchter, die Gestänge für die Vorhänge hinter dem Altar, die Vorhänge selbst das Kreuz auf dem Hochaltar an. 
  3. DER HAUPTALTAR: Er enthält Reliquien des Märtyrers Benignus, der Gefährten des hl. Gereon und der hl. Ursula. Billaux – Grossé lieferte ihn am 28. August 1950; der Altaraufbau kam von der Firma Vandenhoute aus Brüssel; die Petrusschützen stifteten das Tabernakel; die Marmor Stufen lieferte im Juni 1952 Steinmetz Egidus Laschet aus Eupen. 
  4. Den OPFERTISCH lieferte im Januar 1965 der hiesige Schreinereimeister Ewald Kistemann… ebenso wie den Kredenztisch, das Lesepult, die 3 Sedillen im Chor sowie den Büchertisch (unten in der Kirche). 
  5. Der Teppich wurde kostenlos geknüpft durch hiesige Anwohner – Ein Teil am 24. Juni 1969; ein anderer Teil im Jahre 1973. 
  6. Die Liedertafeln wurden 1966 angeschafft. 
  7. Im Hintergrund rechts befindet sich eine St. ROCHUSSTATUE, gestiftet am 14. September 1980 (geschnitzt im Schwarzwald). St. Rochus, Patron wider die Pest, die Cholera und alle ansteckenden Krankheiten, ist unser 1. Pfarrpatron. di Pest herrschte hier in den Jahren 1525 und 1526 sowie vom Juli 1635 bis zum Februar 1637. Der Vater von Rochus war Graf in Montpellier (Frankreich). Rochus selbst, dort geboren 1295, pflegte auf der Rückwanderschaft von Rom zahlreiche Pestkranke, wurde selbst angesteckt in Piacenza, verbarg sich im Wald um niemanden anzustecken, wurde dort der Sage gemäß durch einen ihm Brot bringenden Hund ernährt und genas.
    Nach Montpellier zurückgekehrt, wurde er als angeblicher Spion verhaftet, blieb im Gefängnis freiwillig nach Bekanntwerden seiner Identität, verstarb dort am 16. 08. 1327. In der Verehrung wird Rochus oft dargestellt als ein Pilger mit Muschelhut, Tasche, Stab, Hund und (oder) Engel. 
  8. Im Hintergrund links befindet sich eine ST. GENOVEFA-STATUE aus dem Jahre 1864 (von Breuer aus Aachen). Die 2 Konsolen unter den Statuen sind von Dunstheimer, Aachen (1866). 
  9. In der Sakristei und auf der Orgelbühne legte Ewald Kistemann eine neue Täfelung an, am 26.09.1969. 
  10. FENSTER IM CHOR: Im Juli 1910 verfertigte sie die Kunstanstalt Dr. H. Oidtmann aus Linnich im Rheinland.
    In der Mitte: Chorfenster zur Allerheiligsten Dreifaltigkeit.
    Links, die Kreuzigung Jesu (Brustbild: St. Gabriel).
    Rechts, die Auferstehung Jesu (Brustbild: St. Michael).
    Links außen, Brustbild des hl. Johannes des Täufers.
    Rechts außen: Brustbild des hl. Stephanus. 
  11. Der ,,amputierte Predigtstuhl´´ (seit dem 10.2. 1968 im Chor), ist von Wings aus Wegberg (1862), 500 Taler:
    Die 4 Konsolen unter den Statuetten sind von Kramer, Aachen (1865).
    Die 4 Statuetten stellen die 4 Evangelisten dar: Johannes (Adler), Markus (Löwe), Lukas (Stier/Rind), Matthäus (Engel/Mensch).
  12. TAUFBECKEN: Bemalter, neugotischer Stein von 1863 (von Laschet oder Wings). Messingdeckel mit der Statue des Auferstandenen. Bronzemotive (1951) von Billaux – Grossé, Brüssel.
  13. Ewiges Licht: 1958
    Das Chor schließt ab mit dem hängenden ,,GROSSEN MISSIONS – KREUZ ´´, dort angebracht aus Anlass der Pfarrmission am 27.03.1934 (Autor: Pirotte, Lüttich)

    B. Der ,,Laienraum´´ in der vorderen Querkirche!

  14. Die beiden Seitenaltäre sind vom Sommer 1938. In grauem Sandstein ist rechts der hl. Josef (1862) und links die Gottesmutter Maria (1862). 2 gotische Betstühle davor sind vom Sommer 1894.
  15. Die 2 Beichtstühle wurden am 8. Juli 1950 erworben in Couillet bei Charleroi (6.000 Fr.)
    Rechts: Paulus, Lamm Gottes, Theresia v. Avila
    Links: Petrus, Lamm Gottes, Maria Magdalena.
  16. FENSTER im Querschiff, von Kunst Anstalt Dr. H. Oidtmann aus Linnich, Juli 1910
    .
    Links:
    über Seitenaltar: St. Rochus (Brustbild Maria)
    Oben: Bonifatius u. Franz Xaver ( Brustbild v. Petrus )
    Unten: Dominikus u. Franz von Assisi ( Brustbild von Andreas )
    Über Seitentür: Brustbild v. Jakobus Major (der Ältere)

    Rechts:
    über Seitenaltar: Genovefa von Paris ( Brustbild von Josef )
    oben: Elisabeth v. Ungarn u. Kath. v. Alexandrien (?) … Brustbild von Paulus.
    Unten: Klara u. Barbara ( Brustbild von Johannes)
    Über Seitentür: Brustbild von Philippus.

  17. Die 2 eisernen Opferkästen bestanden schon vor 1880.
  18. Die KREUZWEG-STATIONSBILDER wurden eingesegnet am 14.11.1941 und restauriert durch Pater Geraldo vom Garnstock in Eupen im Jahre 1958.
  19. Mikrofonanlage: Dezember 1974 von Van Welkenhuysen, Hasselt.
  20. Die Krippe: Die Figuren wurden immer wieder vervollständigt ab 1946 bis 1951.

    C. Der UNTERE ÄLTESTE KIRCHENRAUM!

  21. Die 6 Fenster kommen von der Firma Joseph Osterath u. Andre Biolley aus Lüttich, im Mai 1938, die 12 Apostel darstellend:

    Links: Philippus u. Jakobus Major ( der Ältere )
    Thomas u. Andreas
    Johannes u. Petrus

    Rechts: Bartholomäus u. Matthäus
    Jakobus minor ( der Jüngere) u. Simon
    Judas Thaddäus u. Mathias
    Die Brustbilder sind schwer erkennbar. 

  22. Die neue Orgel wurde durch die Merksteiner Orgelbau Anstalt St. Willibrod hergestellt u. am 13. Oktober 1963 geweiht. 
  23. Die Glockenweihe fand am 12. November 1961 statt:
    St. Rochusglocke (1138 Kg) von Glockengießer Slegers aus Tellin neugegossen.
    St. Genovefa Glocke (564 Kg) von Glockengießer Slegers aus Tellin neugegossen.
    Marienglocke (310 Kg), alt erworben von Pfr. Signon aus Dürler. 
  24. Die elektrische Turmuhr und die automatische Elektrifizierung der Glocken durch Firma Frere aus Herent bei Löwen (1961)
  25. Wetterfahne mit hl. Rochus auf kleinem Türmchen kommt von Joseph Michels aus Aachen, im Februar 1910.
  26. Der Blitzableiter, vor 1972, von Firma Aigrette, Brüssel, erhielt am 31.Juli 1972 eine neue Erdung und am 10.3.1981einen neuen radioaktiven Apparat oben im Kirchturm.
  27. Drei neue Bänke und 1 neuer Notenschrank auf der Orgel Bühne lieferte Ewald Kistemann, Hauset, im März 1969.
  28. Eine neue Haupt-Eingangstür (1962) und eine Glas Innentür vom 5.8.1967 (Ortmanns, Eupen).
  29. Opferkasten: 1952 von Billaux-Grossé, Brüssel (unten in der Kirche)
  30. Kirchenheizung: Firma Mahr aus Aachen und Josef Lux aus Hauset, im Dezember 1955. Josef Lux lieferte einen neuen Brenner 1980. Die Kellerpumpe ist vom 15.3.1956. Der Luftschacht wurde am 2.1.1965 in Chor verlegt.

    D. BÄNKE / FUSSBÖDEN / WANDTÄFELUNG in der Pfarrkirche! 

  31. Im vorderen Kirchenteil: 4 Kinderbänke (1953 im Dezember durch Josef Kistemann, aus Hauset) 12 alte Bänke von L. Mennicken, Aachen, September 1911. Polsterung der Kniebänke am 5.9.1968 durch Roberts, Herbesthal. Parkettboden durch Theis, Amel, im April 1979.
  32. In den Seitenschiffen: 10 neue Bänke durch Ewald Kistemann am 5.1.1972. Parkettboden am 5.1. 1972 durch ,, Parquetterie de l’Eest, Welkenraedt.´´ Neuanschaffung u. Polsterung der Kniebänke am 30.9.1974.
  33. Im unteren Kirchenteil: 22 neue Bänke, hergestellt im Oktober 1970 durch Firma Dinon aus Ensival. Die Kniebänke wurden gepolstert im Okt. 1970 durch Roberts, Herbesthal. Parkettboden durch Theis, Amel, im Sommer 1970. Wandtäfelung durch Ewald Kistemann, Hauset, im September 1968. Die Sitzpolsterung in der ganzen Kirche geschah im Sommer 1970 durch Dumbruck, Kelmis.
  34. Auf der Orgelbühne: 3 neue Bänke durch E. Kistemann im März 1969

    Danke für Ihr Interesse und Ihr Gebet

    XI. Rund um die Pfarrkirche

  35. Aussenlampen: Ende 1875 durch Leo Schauff, Hauset.
  36. Missionskreuz zwischen Kirche u. Pfarrhaus: Dieses ehemalige Grabdenkmal wurde eingesegnet am 28.5.1911, aus Anlaß der 1. Volksmission vom 18. Mai 1911. Die Neuaufstellung an jetzige Stelle erfolgte am 30.8.1968.
  37. Das ehrendenkmal für die Gefallenen, Vermissten und Zivilopfer der beiden Weltkriege ist datiert vom 26.6.1923.
  38. 1882 wurde das große Friedhofskreuz hinter der Kirche gefertigt durch den Aachener Steinmetz Joseph Kroppenburg
    N.B. Frühjahr 1986: Restaurierung aller Kirchenfenster durch ETS Romainville B 4250 Geer. 
  39. DER FRIEDHOF:
    Rechts neben der Kirche: Segnung am 14. Mai 1861
    Links neben der Kirche: Segnung am 14. September 1863
    Hinter der Kirche in der Mitte: Erweiterung im Januar 1905
    Links außen hinter der Kirche: Neuer Teil ab Mai 1970
    Leichenhalle, 1912; Renovierung im April 1980 durch Zivilgemeinde
    Priestergrab: Aufstellen an heutiger Stelle 1954; vorher im alten Friedhofsteil. Am 2.9.1969 wurde es mit einer Namenstafel aller Pastöre von Hauset versehen: Martin Strom, Rektor vom Frühjahr 1858 bis 1861, am 11. April. Martin Strom, 1. Pfarrer: Vom 13.5.1861 bis 30.6.1869 Wilhelm Brammertz: Vom 22. 8.1869 bis 21.3.1895 Johann Hütmann: vom 9.6.1895 bis Januar 1902 Wilhelm Schölgens: Vom 9.3.1902 bis 1930.
    Josef Simons: Vom 10.5.1930 bis April 1937 Nikolaus Trenz: Vom 16.5.1937 bis März 1945 Josef Duschak: Vom 15.7.1945 bis 1954 Robert Pankert: Vom 15.8.1954 bis 30.4.1965 Franz Jäger: Vom 27.6.1965 bis 3.9.1966 Jean Levieux: Voom 4.9.1966 bis…
    Unser frommes Gedenken gilt ihnen!
  40. Primizen ab 1932:
    Nikolaus Scheiff, Hauset, 10.4.1932, verstorben
    Hubert Finken, Hauset, 26.1.1947 Josef Timmermann, Hauset, 3.1.1960 Peter Nieberding, Hauset, 17.7.1960
    Schreiner Ewald Kistemann lieferte eine neue Sakristei-Außentür im April 1972 und legte eine Holztäfelung an in der Sakristei am 26.9.1969.
    XII. Einiges uns bekanntes im Dorf Hauset. 
  41. Seit 1962 gibt es hier eine rege Bautätigkeit, besonders durch Villen und Siedlungen. Ein Drittel der 1.300 Einwohner  sind Ausländer, Zugezogene, von denen sich, Gott sei Dank, viele im Dorf – Verein – Kirchenleben akklimatisiert haben. 
  42. Eine Madonnenstatue in weißem Carara-Marmor, im Ortszentrum; wurde enthült am 20.9.1964.
    3.“Der Dreiländerbach“: Unser Flüßchen „Die Göhl… De Geul.. La Guele“ fließt von Lichtenbusch im Osten (3 Quellen auf euner Terrainerhebng im Todtleger ´282,46 Meter über dem Meeresspiegel)… bis Moresnet im Westen und dann nach Holland hinein.
  43. Vielleicht unvollständige Liste der Kreuze an den  Wegen Hausets.
    Ein barockes Andachtskreuz im Hauseter Feld, auf dem Wege von der Astenerstraße zum“krummen Esel“ ist datiert 1757
    Ein Blausteinkreuz bei den Zyklopensteinen am Landgraben: 7.5.1802 Hauset – Eynatten
    Ein Steinkreuz in der Asteneterstraße hat das Datum: 1874
    Ein Eisenkreuz in der Stöck, an der Gasse zur Kapelle hin: Mitte 19. Jahrh.
    Ein gußeisernes Kreuz, am Eingang des Schloßweges: Mitte 19. Jahrh.
    Ein Steinkreuz in der Stöck: 19 Jahrh.
    Ein Holzkreuz mit gußeisernem Christus in der Flög: 19. Jahrh.
    Ein Steinkreuz, Eynatternerheide, ist von 1882.
    Ein Steinkreuz auf Schallenberg in der frühreren Kapellstr.: 1891
    Ein Holzkreuz im Gostert:…
    Ein Holzkreuz, Mitte Fepert…
    Ein Holzkreuz auf Prestert…
    Ein Steinkreuz, Mitte der Hauseterstr. (früher Eynatterstr.)…
    Ein Kreuz, Schalleberg-Gostert:…
    Ein gußeisernes Kreuz, Grenze Hauset – Eynattenerheide:…
    Ein gußeisernes u. Steinkreuz, Bischoffsstraße: 1901

    XIII. Bestehendes Vereinsleben in Hauset im September 1981 (mit Gründungsjahr). 

Kevelaer – Vereiningung Eupen u. Umgebung:
Kath. Kirchenvorstand Hauset, St. Rochus:
Kirchenchor: St. Cäcilia Hauset:
Königliche St. Rochus – Schützengesellschaft Hauset:
Schützenverband der St. Petrus – Schützen Hergenrath – Hauset:
Kegelklub K S C 1931 Hauset „Brett – Rein“:
Schützenbund der St,. Rochus – Schützen Kettenis – Eynatten – Hauset – Merols:
Club de Douaniers de Hauset
Landfrauengilde 1952/ gegründet in Hauset selbst
Kath. Landjugend:
Flobert – Club St. Hubertus Hauset:
Missionsgruppe Hauset:
Schützenbund der Flobertschützen Raeren – Hauset:
Hauseter Sportverein, Fußball H S V:
F. C. „Gut Schluck“, Hauset
Hauseter Karnevalsverein:
Der 1. Pfarrgemeinderat
Schönstattbewegung in Hauset
V E R (Verband der Elternräte in der Schule):
Männliche Bauerngilde Hergenrath – Hauset
Angel – Verein „Lustige Forelle 75“
Marsch – Club „Micky Mäuse Hauset“:
„Jungendheim Hauset“
Verkehrsvereine der Großgemeinde Raeren:
Schützenbund Groß – Raeren:
Kickerfreunde Hauset:
Vereinigung für Kultur, Heimatkunde u. Geschichte im Göhltal
Jäger von Hauset und Eynatten
Jugend – Blasorchester Hauset – Eynatten
Volley-Ball-Klub
Luftgewehrschützen + Verband der Drei Grenzen
Junggesellenverein Hauset
Fitness-Club
Kreatives Atelier Regenbogen

N. B. Hoffentlich ist kein Verein vergessen worden! Sonst bitten wir um Entschuldigung.

XIV. Quellen – Nachweis!

Pfarrchronik von Hauset
Kirchenvorstands-Bücher
Lagebücher der Pfarre; auch Personalakten
„Die Umgebung von Eupen “ 1878 von Rutsch, Postdirektor in Eupen
Zeitschrift „Im Göhltal“ (Vereinigung f. Kultur, Heimatkunde u. Geschichte im Göhltal) … Einige Nummern davon Jahrbuch „Eupen – Malmedy – St. Vith“ (Für Geschichte, Wirtschaft u. Kultur) von Prof. Dr. Heinrich Neu u. Prof. Dr. Bernhard Willems (2 Bände)
Verschiedene „Alt- Eupener – Bilderbogen“ von Leo Kever „Ostbelgische Chronik“, von Bernhard Willems; 2 Bände 1948 u. 1949 
„Streifzüge durch die heimatliche Geschichte“
 von J. Kriescher 1926
„Vereinsleben in der Großgemeinde Raeren“, Okt. 1977
(Radermacher – Baguette)

XV. Bild – Material!

Alte Fotos u. Ansichtskarten, Totenbildchen. „Im Göhltal.“

Gott, lass uns weiter Sorge tragen für Deine Wohnstätte in unserer Mitte. Segne Land und Leute!

„Heiliger Rochus, Schutzpatron der Pfarre, bitte für uns alle!“

Hauset im März 1986