Was ist eine Kirchenfabrik und was macht sie?
Eine Kirchenfabrik ist eine öffentliche Einrichtung mit Rechtspersönlichkeit. Ihr Auftrag: „die erforderlichen materiellen Bedingungen für die Ausübung des Kultes und den Erhalt seiner Würde zu schaffen.“
Konkreter ausgedrückt, übernimmt sie folgende Aufgaben:
Wie viele Kirchenfabriken gibt es in Ostbelgien?
Es existieren 45 katholische, eine orthodoxe und zwei evangelische Kirchenfabriken. Rund 250 Personen verwalten diese und kümmern sich um den Unterhalt von 90 Kirchen und Kapellen. Der Unterhalt dieser Gebäude wird zum Großteil von den Gemeinden, aber auch von der Deutschsprachigen Gemeinschaft über das Infrastrukturdekret finanziert.
Gesetzliche Grundlage
Gesetzliche Basis für die Kirchenfabriken bilden das „Dekret vom 19. Mai 2008 über die materielle Organisation und die Funktionsweise der anerkannten Kulte“ und die entsprechenden Ausführungserlasse. Diese sind am 1. Januar 2009 in Kraft getreten.
Siehe auch:
https://www.ostbelgienlive.be/desktopdefault.aspx/tabid-5413/9354_read-50729/
Weitere Vorstandsmitglieder von Raeren:
Weitere Vorstandsmitglieder von Eynatten:
Der Kirchenfabrikrat trifft sich viermal im Jahr zu den gesetzlich vorgeschriebenen Sitzungen. Zudem finden regelmäßig außergewöhnliche, sogenannte Arbeitssitzungen statt.
Aufgabe des Rates ist es, den Unterhalt und die Instandhaltung der Kirche, sowie der anderen kirchlichen Gebäude zu sichern und für die Ausübung des Kultus und der Aufrechterhaltung eines würdigen Gotteshauses Sorge zu tragen. Er muss im Sinne eines guten Hausvaters darüber wachen, dass die Ausgaben die Einnahmen nicht übersteigen.
Jedes Jahr wird ein Haushaltsplan erstellt, der von Gemeindeverwaltung, Bistum und Provinz gutgeheißen werden muss. Er dient als Grundlage für die Jahresabrechnung, in der die vorgesehenen Ausgaben nicht überschritten werden dürfen. Dieser Jahresabschluss wird ebenfalls von den o.g. Behörden kontrolliert und gutgeheißen (oder auch nicht). Die Einnahmen bestehen u.a. aus Zinsen von Stiftungen, Kirchen- und Sonderkollekten, Spenden aus der Bevölkerung für Großprojekte und zu einem großen Teil aus dem jährlichen Zuschuss der Gemeinde.
Die Kosten für Heizung, Versicherungen, Unterhalt der Gebäude, Personalkosten, usw. stellen den größten Teil der Ausgaben dar, wie in jedem „normalen“ Unternehmen.
So wurden z.B. in den vergangenen Jahren diverse Restaurierungen in der Kirche vorgenommen, eine neue Orgel angeschafft, das Pfarrheim von Grund auf erneuert und vergrößert und eine neue Beschallungsanlage in der Kirche installiert.
Der Kirchenvorstand arbeitet seit Jahren Hand in Hand mit dem Bürgermeister- und Schöffenkollegium und ist diesem Gremium, sowie dem Gemeinderat sehr dankbar, dass sie stets ein offenes Ohr für die Belange der Kirche haben. Ohne diese permanente fruchtbare Kooperation wären so manche kirchlichen Projekte in Raeren nicht realisiert worden.