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Rat & Tat: Erntedank

Liebe Pfarrfamilie,

für kurze Zeit haben wir in diesem Jahr leere Regale kennengelernt. Plötzlich gab es in den Lebensmittelgeschäften keine Nudeln und kein Mehl mehr, die Hefe war aus und Toilettenpapier wurde von den Einkaufenden vergebens gesucht. In der Anfangszeit des Mundschutzes war auch Gummiband für einige Tage Mangelware.

Aber das war nur ein vordergründiger Effekt. Rasch haben sich die Lieferketten neu ausgerichtet und die Regale wieder gefüllt. Echte Sorge gab es nie, wohl aber einen eigentümlichen Wettlauf um Dinge, die ohne Zweifel in mehr als ausreichender Menge vorhanden waren.

Und nun kommt Erntedank auf uns zu… Gerade die Situation dieses Jahres hat uns vor die provokante Frage geführt, warum wir dieses Fest eigentlich feiern. Sind unsere Regale nicht einfach das Produkt funktionierender Lieferketten? Und ist der Hunger auf der Welt nicht in Wirklichkeit ein Verteilungsproblem?

Was soll Erntedank dann noch? Ist das Fest nicht längst überflüssig geworden?

Wenn wir die Gaben der Schöpfung als Geschenke betrachten, dann sind sie dazu da, um uns reichzu machen. Reich nicht in einem materiellen, sondern in einem ideellen Sinn. Es ist nicht selbstverständlich, dass Menschen sich satt essen können.

Werfen wir einen wachen Blick auf den gesamten Globus, dann kann man diesen Satz immer noch fett drucken. So gesehen verweist uns das Erntedankfest tief hinein in uns selbst und stellt uns die Frage, was die Gaben auf dem Teller uns selbst bedeuten und denen, die Hunger haben.

Geschenkt? Geschenkt!

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